Fair Handeln in Stuttgart

Die Messe zeigte einen ganz neuen Blick auf die neuen Trends und Materialien bei fair produzierter Mode und ich war überrascht von der Kreativität und dem frischen und tragbaren Look der Ökomode. Oft geistern noch schlabbrige Pumphosen mit zerknitterten Oberteilen und flachen Latschen in unseren Vorstellungen herum. Hier hat sich enorm viel getan! Sie ist elegant, verspielt, glamourös oder lässig. Für die Cocktailparty, Hochzeit, Businessevent oder im Sportbereich - Grüne Mode bietet Kleidung für jeden Anlass!  Sie zeigt Transparenz der nachhaltigen Lieferkette - vom Rohstoff über die Nähfabriken bis hin zum Handel. Im Fokus sind die Menschen, die unsere Kleidung produzieren. Faire Löhne, faire Behandlung, faire Lebensbedingungen! Auch in Europa sind die ausbeuterischen Bedingungen schon lange angekommen besonders in Italien und Osteuropa, wo eine Näherin mit weniger oder mehr als 300 € gezwungen ist, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Der Konsument hat hier die Wahl und kann durch kritisches Einkaufsverhalten den Kleiderschrank auf qualitativ hochwertige und nachhaltige Kleidungstücke reduzieren.

Fair Handeln in Stuttgart
Foto mit freundlicher Genehmigung von Peaces, Austria

 Holz ist der neue Rohstoff bei ökologischen Stoffen bekannt durch die Markennamen Viskose, Tencel, Modal, Lyocell. Bei dem grünen Label "Erdbär" aus Österreich werden z.B. T-Shirts, Hemden, Blusen, Kleider, Shorts, Hosen aus Fasern von zertifizierten Eukalyptus- oder Buchenhölzern in Europa gewonnen, die Stoffe in Österreich verarbeitet und die Kleidungsstücke in Griechenland genäht. 

 

Faszinierend auch ein kleines Modelabel aus Österreich, dass sich komplett auf feminine Kleider spezialisiert hat. Interessante Materialmischungen: Baumwolle wird mit Bambus und Algen verarbeitet. Dadurch entsteht ein duftiger leichter Sommerstoff, ideal für Kleider! Oder der neue Materialmix von Leinen und Zink, lässt keinerlei Gerüche im Sommer aufkommen und ist für besonders sensible Haut geeignet!

 

"Maheela"  ein Projekt in Nepal von edlen Schals aus Seide, Kaschmir und Wolle. Diese werden einzeln gefertigt und auf traditionellen Webstühlen in Nepal handgewebt. Es gibt den Weberinnen, oft sozial schwach und ausgestoßenen Frauen ein existenzsicherndes Einkommen und gute Arbeitsbedingungen - exklusive Produkte und faire Arbeitsbedingungen passen also doch zusammen!

Ein großes Thema ist "Upcycling" - aus Alt macht Neu. Aus gebrauchter Kleidung, Abfällen und Reststoffen werden schicke Kleider, Taschen und Schuhe kreiert. Modedesigner Daniel Kroh aus Berlin verarbeitet genutzte Arbeitskleidung zu edelsten und teurer Herrenbekleidung.

Wie Mode Gefühl und Verstand mit fairen und gesunden Herstellungsprozessen vereinen kann, dies zeigte die Fair Handeln 2018 in Stuttgart. Inspirierende Anregungen sich für "Saubere Kleidung" zu entscheiden motiviert zum konsequenten Handeln.

 

Foto mit freundlicher Genehmigung von Peaces, Austria
Foto mit freundlicher Genehmigung von Peaces, Austria
Fair Handeln in Stuttgart
Foto mit freundlicher Genehmigung von Maheela, Germany